Stammzellforschung ist momentan vorwiegend der Grundlagenforschung zuzuordnen. Derzeit sind Therapien nur mit adulten Stammzellen – z. B. Knochenmark-Transplantation zur Behandlung von Blutkrankheiten – möglich bzw. werden in klinischen Studien überprüft. Dagegen sind Therapien mit embryonalen Stammzellen noch nicht möglich, aber erste klinische Studien sind anvisiert.
Auf dem Gebiet der Zell- und Entwicklungsbiologie wurden in den letzten 25 Jahren wesentliche Erkenntnisse gewonnen. Das bekannte Klonschaf „Dolly“ ist nur ein Meilenstein unter vielen anderen. Wegen der großen Potenziale der Stammzellforschung für zukünftige Strategien der regenerativen Medizin, sind besondere Anstrengungen in wissenschaftlicher, finanzieller und organisatorischer Hinsicht erforderlich. Der Erfolg dieser Anstrengungen wird in erheblichem Umfang von den gesellschaftspolitischen Rahmenbedingungen und den gesetzlichen Grundlagen abhängen. Wichtig ist dabei die verantwortungsvolle Diskussion ethischer Grundprinzipien und die fachgerechte Vermittlung und Verankerung neuer Technologien in der Gesellschaft.
Für die Arbeitsgruppe galt und gilt es, mittels Indikatoren sowohl den Stand des Wissens und der Technik aufzuarbeiten, als auch einzelne Anwendungsfelder wie Grundlagen- und angewandte Forschung bzw. Stammzelltherapien zu beschreiben oder ethische Implikationen und rechtliche Rahmenbedingungen der Forschung mit menschlichen Embryonen in den Blick zu nehmen.
Mehr zum Thema in unseren Publikationen:
- Boris Fehse, Ferdinand Hucho, Sina Bartfeld, Stephan Clemens, Tobias J. Erb, Heiner Fangerau, Jürgen Hampel, Martin Korte, Lilian Marx-Stölting, Stefan Mundlos, Angela Osterheider, Anja Pichl, Jens Reich, Hannah Schickl, Silke Schicktanz, Jochen Taupitz, Jörn Walter, Eva C. Winkler und Martin Zenke (Hg.): Fünfter Gentechnologiebericht. Sachstand und Perspektiven für Forschung und Anwendung. Baden-Baden (Nomos). 1. Auflage 2021.
- Ferdinand Hucho, Julia Diekämper, Heiner Fangerau, Boris Fehse, Jürgen Hampel, Kristian Köchy, Sabine Könninger, Lilian Marx-Stölting, Bernd Müller-Röber, Jens Reich, Hannah Schickl, Jochen Taupitz, Jörn Walter, Martin Zenke, Martin Korte (Hg.): Vierter Gentechnologiebericht. Bilanzierung einer Hochtechnologie. Baden-Baden (Nomos). 1. Auflage 2018.
- Martin Zenke, Lilian Marx-Stölting, Hannah Schickl (Hg.): Stammzellforschung. Aktuelle wissenschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen. Baden-Baden (Nomos). 1. Auflage 2018.
- Bernd Müller-Röber, Nediljko Budisa, Julia Diekämper, Silke Domasch, Boris Fehse, Jürgen Hampel, Ferdinand Hucho, Anja Hümpel, Kristian Köchy, Lilian Marx-Stölting, Bernd Müller-Röber, Jens Reich, Hans-Jörg Rheinberger, Hans-Hilger Ropers, Jochen Taupitz, Jörn Walter und Martin Zenke (Hg.): Dritter Gentechnologiebericht. Baden-Baden (Nomos). 1. Auflage 2015: 149 ff.
- Bernd Müller-Röber, Mathias Boysen, Boris Fehse, Ferdinand Hucho, Kristian Köchy, Jens Reich, Hans-Jörg Rheinberger, Hans-Hilger Ropers, Karl Sperling, Anna M. Wobus (Hg.): Zweiter Gentechnologiebericht. Dornburg (Forum W). 1. Auflage 2009: 25 ff.
- Anna M. Wobus, Ferdinand Hucho, Wolfgang van den Daele, Kristian Köchy, Jens Reich, Hans-Jörg Rheinberger, Bernd Müller-Röber, Karl Sperling, Mathias Boysen, Meike Kölsch (Hg.): Stammzellforschung und Zelltherapie. München (Elsevier Spektrum). 1. Auflage 2006.
Veranstaltungen:
Statements: