Neue Methoden zur gezielten Änderung von Genomen werden unter dem Begriff Genomchirurgie (oder auch „Genome Editing“) zusammengefasst und revolutionieren derzeit die Forschung.
Besonders viel Aufmerksamkeit erregt dabei die CRISPR/Cas-Technik, weil sie präzise, leicht zu handhaben und dadurch kostengünstig ist und sich deshalb sehr schnell verbreitet hat. Das Akronym CRISPR steht für „Clustered Regularly Interspaced Short Palindromic Repeats“ und Cas für „CRISPR-assoziierte“ Proteine. Es handelt sich um ein System, bei dem sich sogenannte „molekulare Scheren“ (die Cas-Proteine) durch Zugabe von Leit-Molekülen (guide-RNA) gezielt an spezifische Sequenzen der Erbinformation (DNA) binden und diese dort schneiden. Durch zelleigene Reparatursysteme können dann an diesen Stellen gezielt Veränderungen im Genom herbeigeführt werden. Dabei können auch mehrere Genomorte gleichzeitig angesteuert werden („Multiplexing“). Die Methode, die ursprünglich auf einem Abwehrsystem von Bakterien gegen Viren basiert, ist universell einsetzbar: sie lässt sich bei Bakterien ebenso anwenden wie bei Pflanzen, Tieren und Menschen. Daher handelt es sich um ein Querschnittsthema der IAG, welches für die verschiedenen Themenbereiche relevant ist, mit denen sie sich beschäftigt. Die IAG hat sich daher bereits verschiedentlich in Veranstaltungen und Publikationen mit der Genomchirurgie befasst. Ein Schwerpunkt lag dabei auf naturwissenschaftlichen, ethischen und rechtlichen Aspekten einer denkbaren Keimbahntherapie beim Menschen.
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